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Die volkswirtschaftliche Sicht?




Es gibt immer wieder Überraschungen. Ich werte das positiv, denn Überraschungen sind die Würze im Alltag eines Parlamentariers. In der Wintersession 2023 ist eine Motion angenommen worden, welche die Finanzierung von Kindertagesstätten betrifft. Der Rat will, dass im Kanton Bern die Einkommensgrenze zum Bezug von Betreuungsgutscheinen auf CHF 220'000 angehoben wird. Man stelle sich das vor: Selbst bei einem Familieneinkommen von CHF 200'000 soll der Staat sich an den Betreuungskosten der Kinder beteiligen. Das leuchtet mir spontan nicht ein und so habe ich auch votiert und abgestimmt.


Doch habe ich gemerkt, dass bei diesem Thema eine Mehrheit anders argumentiert: Gerade für Gutverdienende würde sich das Arbeiten mit hohem Beschäftigungsgrad gar nicht mehr lohnen, wenn sie im Gegenzug die Betreuungskosten für die Kinder selbst bezahlen müssten. Es sei also volkswirtschaftlich besser, wenn sich der Staat an diesen Kosten beteiligen würde und in der Wirkung mehr Leute hochprozentig erwerbstätig seien. Ich kann dieser Denkweise folgen und überhaupt hat mir mein Vater beigebracht, die volkswirtschaftliche Sicht sei wichtig. Und doch bleibt die Frage im Raum, wie weit wir es doch gebracht hätten mit dem Eingriff des Staats in fast alle Lebensbelange.

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