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Zum Wandbild



Das Wandbild im Grossratssaal ist mir als neugewähltes Ratsmitglied schon am ersten Sessionstag aufgefallen. Es zeigt Männer beim Bauen. Eine Frau steht daneben, ihre Arme hält sie um einen Jungen und um ein Mädchen. Sie blickt in die Weite, hier also in den Saal. Mir scheint, sie wolle uns sagen, wir sollten bauen. Wir sollten diesen Staat bauen und seine Gesellschaft. Indem die Familie unmittelbar bei der Baustelle steht, erhält die Aussage eine starke Bedeutung: Das Bauen diene nicht dem Selbstzweck, sondern der Gesellschaft.

 

Bisher habe ich 7 Sessionen erlebt. Und ich habe den Eindruck, der Grosse Rat sei gewillt, den Staat zu bauen. Er sei darum bemüht, die Bedürfnisse der Menschen in Gesetze zu giessen und der Regierung immer wieder aufbauende Impulse in Form von Vorstössen aller Art zu geben. Allerdings gehen die Vorstellungen darüber, was und vor allem wie gebaut werden solle, sehr weit auseinander. Das Ringen um einen gemeinsamen Nenner ist oft zäh. Das ist das Wesen der Demokratie und wir wollen das so. Doch bin ich froh, ist die Realität auf den Baustellen draussen anders. Würde dort in der gleichen Art gebaut wie im Grossratssaal, dann, ja dann…

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